Nach Verletzungspech Medaille im Fokus
Möbeltischler Thomas Leitner startet bei den EuroSkills Anfang September in Dänemark, bei der WM 2024 war er noch der große Pechvogel.
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Auf Minuten der Verzweiflung folgten Minuten der Trauer, Wut und Ernüchterung: Immer wieder versuchte Thomas Leitner das Werkstück weiterzubearbeiten, immer wieder bremste ihn die Sehnenverletzung in der linken Hand aus. Schließlich beendete der österreichische Teamarzt Leitners Traum von WM-Gold. „Natürlich war das schwer zu verdauen. Niemand ist gerne zum Zuschauen verdammt“, sagt der 22-Jährige rückblickend. Nun, einige Monate später, ist die Weltmeisterschaft abgehakt, die Verletzung abgeklungen – und ein neuer Traum geboren: „Ich möchte bei den EuroSkills gesund an den Start gehen, durchziehen, abliefern – und am Ende mit einer Top-Leistung glänzen“, hat der Bau- und Möbeltischler neuen Mut gefasst.
Für diese Zielsetzung kommt ihm seine umfassende Wettbewerbserfahrung – auch neben WorldSkills – zu Gute: Leitner wurde drei Mal Zweiter beim Landeslehrlingswettbewerb der Steiermark, erreichte bei AustrianSkills Silber – und kämpfte sich mit großem Ehrgeiz ins Team Austria. Er hat gelernt, Rückschläge in Motivation zu verwandeln. Leitner: „Ich will mein Potenzial voll ausschöpfen – und eine neue Geschichte schreiben.“
In seiner persönlichen Geschichte begann der Werkstoff Holz schon früh eine wichtige Rolle zu spielen. Nach einem kurzen Abstecher in die HTL Zeltweg begann er 2018 eine Lehre zum Tischlereitechniker. Heute ist er bei MT-Design in Zeltweg tätig – in einem innovativen Betrieb, der ihn von Beginn an förderte. „Ich bin vor allem in der Werkstatt im Einsatz und arbeite dort auch mit einem Industrieroboter“, erzählt der EM-Starter.
Das Besondere am Tischlerberuf? „Die Abwechslung, das Material Holz, das sich jeden Tag anders verhält – und die Möglichkeit, am Ende des Tages zu sehen, was man mit den eigenen Händen geschaffen hat.“ Was ihn inspiriert, ist der Austausch mit Kollegen sowie die Unterstützung im Trainerteam. Sein Ziel: „Eine Medaille.“ Und danach? „Den Meister machen.“