
„Wir müssen in die Umsetzung kommen“
Daniela Müller-Mezin spricht als neue Obfrau der Sparte Information und Consulting in der WKO Steiermark über ihre wichtigsten Forderungen an die Politik.
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Frau Müller-Mezin, Sie übernehmen die jüngste der sieben WKO-Sparten nach vielen Jahren Obmannschaft von Friedrich Hinterschweiger. Wie sehen Sie die Sparte grundsätzlich aufgestellt?
Daniela Müller-Mezin: Sehr gut, da ist in den vergangenen Jahren viel gelungen. Wir sind immerhin die drittgrößte Sparte, da kann man gemeinsam trotz der breiten Mischung schon viel vorantreiben.
Sie sprechen die Mischung an – die etwa 16.0000 Unternehmen, die Sie in der Sparte vertreten, kommen aus teils sehr unterschiedlichen Branchen, vom Buchhandel über die Entsorgungsbetriebe bis hin zu IT-Dienstleistern. Wie bringt man all das unter einen Hut?
Müller-Mezin: Das ist glaube ich gar nicht notwendig. Und es gibt genügend gemeinsame Interessen, für die wir als Sparte eintreten und für deren Durchsetzung wir kämpfen können. Egal ob es Themenbereiche wie Digitalisierung, der Fachkräftemangel oder Aus- und Weiterbildungsangebote sind. Da können wir sehr gute Pakete schnüren und auch daran arbeiten, die Sichtbarkeit der Unternehmen der verschiedenen Branchen zu erhöhen. Gemeinsam mit den Fachgruppenobleuten der Sparte haben wir ein breit gefächertes Know-how, auf dessen Basis wir gezielt im Interesse unserer Mitgliedsunternehmen agieren können.
Worauf wollen Sie besondere Schwerpunkte legen?
Müller-Mezin: Da habe ich schon einige Ideen – zum Beispiel möchte ich die vielseitigen und innovativen Kompetenzen in unseren Branchen mit konkreten Leuchtturmprojekten und Best-Practice-Beispielen sichtbar machen. Es geht darum, Themen zu setzen und auf die vielseitigen Kompetenzen in unseren Branchen hinzuweisen. Bei Cybersecurity und KI haben wir mit unseren Betrieben beispielsweise sicher die Nase vorn, gerade das Thema Resilienz wird in diesem Zusammenhang zum kritischen Faktor für Standort und Gesellschaft werden. Aber auch Forschung, Technologie und Innovation allgemein sind zentrale Hebel und ein Turbo für Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit. Unsere Mitgliedsunternehmen sind dabei die stillen, aber wesentlichen Helfer und Begleiter im Hintergrund, die Perspektiven für die Zukunft entwickeln. Das gilt es auch zu vermitteln!
Wo sehen Sie die größten Herausforderungen und den größten Handlungsbedarf?
Müller-Mezin: Da gibt es einige Ansatzpunkte. Steuern und Abgaben, Energiepreise, Bürokratie und Verwaltung und die schwache Kundennachfrage belasten unsere Unternehmen, die hohen Arbeitskosten sind ebenfalls eine große Herausforderung.
Die Sparte mit rund 33.000 Mitarbeitern in der Steiermark und österreichweit mehr als 79,2 Milliarden Euro an Umsatzerlösen ist ein zentraler Wirtschaftsfaktor. Welche Maßnahmen sind seitens der Politik notwendig?
Müller-Mezin: Es braucht eine Senkung der Lohnnebenkosten und einen massiven Bürokratieabbau. Ich sehe immer wieder positive Signale, aber man muss in die Umsetzung kommen – und das zeitnah! Da sind wir als Interessensvertretung gefragt, um auf vorhandene Probleme hinzuweisen, den Kontakt zur Politik zu suchen und mit unseren Ideen für Verbesserungen einzutreten. Das haben wir vor – und deshalb blicke ich auch sehr optimistisch in die Zukunft.