Stephan Schlager hat mit der Reparatur von Kaffeevollautomaten seine Berufung gefunden.
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Leidenschaft für Kaffee(maschinen)

Stephan Schlager führt das Unternehmen Hausgeräte Service Schlager in Innsbruck in zweiter Generation.

Lesedauer: 4 Minuten

Aktualisiert am 23.05.2023

Ein feiner Kaffeeduft steigt einem beim Betreten des Schauraums von Hausgeräte Service Schlager in der Innsbrucker Eduard-Bodem-Gasse sofort in die Nase. Lässt man den Blick schweifen, sieht man viele verschiedene Kaffeevollautomaten und deren Zubehör sowie weitere Elektro-Haushaltsgeräte. Worum es hier geht, ist einem sofort klar.

Geschäftsführer Stephan Schlager hat die Lehre zum Elektroinstallateur absolviert. „Dass ich etwas Technisches machen möchte, das war mir schon immer klar. Die Arbeit auf dem Bau war aber nicht das meine. Ich wollte viel lieber Elektrogeräte reparieren“, blickt der Unternehmer auf seine Ausbildung zurück. Seine Lehre hat er erfolgreich abgeschlossen und ist bereits nach dem Bundesheer im Betrieb des Vaters eingestiegen. Er war im Außendienst tätig, reparierte sämtliche Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen und Geschirrspüler.

Reparatur von Kaffeevollautomaten als Berufung

„Im Jahr 1999 wurden wir dann zum Kundendienst der Firma Saeco für Kaffeevollautomaten. Das war meine Berufung. Da habe ich meinen Weg gefunden mit der Reparatur von Kaffeevollautomaten. Für den Außendienst blieb schnell keine Zeit mehr und ich war nonstop in unserer Werkstatt beschäftigt. Bis heute macht mir meine Arbeit großen Spaß, auch nach 25 Jahren noch“, unterstreicht Schlager, der auch Gremialobmann-Stellvertreter des Landesgremiums des Elektro- und Einrichtungsfachhandels ist.

Vor fünf Jahren hat Stephan Schlager das Unternehmen seines Vaters übernommen. Sechs Mitarbeiter beschäftigt er. Die Arbeiten in Büro, Werkstatt und Außendienst sind so gut abgedeckt. Vor knapp einem Jahr ist Schlagers Sohn Nick zum Team dazugekommen und mit Reparaturen in der Werkstatt in die Fußstapfen seines Vaters getreten. Die nächste Generation steht also schon in den Startlöchern.

Funktionär Stephan Schlager Funktionärssteckbrief Stephan Schlager
Was hat Sie dazu motiviert, Funktionär/in zu werden?
Mein langjähriger guter Freund Manfred Mali, der auch Obmann der Fachgruppe Elektro- und Einrichtungshandel war, hat mich dazu motiviert, diesen Schritt zu gehen und selbst als Funktionär in der Wirtschaftskammer aktiv zu werden.

Worauf sind Sie in Ihrer Funktionärstätigkeit stolz?
Stolz bin ich darauf, dass ich mich durch meine Funktion mehr beim Thema Lehre einbringen kann. Das interessiert mich sehr und ich muss sagen, dass ich von den jungen Menschen schon sehr viel gelernt habe. Seit einigen Jahren bin ich als Prüfer bei den Lehrabschlussprüfungen dabei und noch heute kann ich von den Lehrlingen und ihren Visionen lernen.

Welche Ziele verfolgen Sie als Funktionär/in?
Ich will für meine Branche da sein und ihr Sprachrohr sein. Außerdem bin ich die Brücke zwischen Wirtschaftskammer, meinen Berufskollegen und den Lehrlingen und wenn ich irgendwie helfen kann, dann bin ich für alle Seiten da.


„Wir sind ein Kundendienstunternehmen. Wir reparieren Haushaltsgeräte wie zum Beispiel Waschmaschinen, Geschirrspüler, Herde und überhaupt alles, was in der Küche gebraucht wird. Und natürlich Kaffeevollautomaten, da sind wir mit Begeisterung dabei. Außerdem verkaufen wir auch Haushaltsgeräte, aber das ist unser Nebengeschäft. Der Fokus liegt auf der Reparatur und Instandsetzung von defekten Elektrogeräten“, beschreibt der Unternehmer.

Er hat sich mit seinem Hausgeräte-Service auf bestimmte Marken spezialisiert. Kommt eine Kundschaft mit einem Gerät zu ihm, dessen Marke er nicht repariert, dann wird die Kundin oder der Kunde an den Berufskollegen verwiesen, der für diese Marke zuständig ist. „Bei uns gibt es kein Konkurrenzdenken, sondern einen Mitbewerb. Wir arbeiten alle gut zusammen, das ist super, so bleibt jeder bei seinem Produkt und ist Experte für ,seine’ Marken “, ist Schlager überzeugt.

Hauseigene Bohnenmischung

Beim Innsbrucker Unternehmen bekommt man nicht nur Kaffeevollautomaten, sondern auch eine hauseigene Bohnenmischung. „In Italien habe ich meinen eigenen Kaffee kreieren dürfen. Er trägt den Namen ,Cremoso’ und am Etikett, das ein befreundeter Fotograf designt hat, ist die Geschichte des Kaffees abgebildet. Ich will am Kaffee nichts verdienen. Er ist einfach ein Alleinstellungsmerkmal meines Unternehmens, mit dem ich mich von der Masse abhebe. Diesen Kaffee gibt es nur bei uns“, ist der Unternehmer sichtlich stolz.

Außerdem haben er und sein Sohn Nick mit der Barista-Ausbildung im WIFI begonnen. Den ersten Teil haben sie schon erfolgreich abgeschlossen. „Ich habe meinen Sohn mit meiner Begeisterung für Kaffee angesteckt. Es ist einfach ein tolles Getränk, weil es so vielseitig ist“, gerät Schlager ins Schwärmen.


Blick in die Werkstatt: Diese Kaffeemaschinen warten auf die Reparatur.
© WK Tirol Blick in die Werkstatt: Diese Kaffeemaschinen warten auf die Reparatur.

Lehre im Fokus

Ein weiteres Thema ist dem Gremialobmann-Stellvertreter ein Herzensanliegen: die Lehre. Schlager ist in seinem Landesgremium Lehrlingswart und engagiert sich in der Prüfungskommission bei den Lehrabschlussprüfungen. „Als ich in der Prüfungskommission als Beisitzer angefangen habe, war das richtig spannend für mich. Ich selber habe nie eine kaufmännische Lehre gemacht und habe so die ganzen Lehrinhalte selber erst lernen müssen. Es war, als würde ich eine Lehrabschlussprüfung für mich selbst machen“, erklärt Schlager. Die Zusammenarbeit mit den jungen Menschen liegt ihm und begeistert ihn. Inzwischen vertritt er den Vorsitzenden der Prüfungskommission Christian Mühlthaler regelmäßig bei Lehrabschlussprüfungen.

Die aktuelle Zeit ist auch für das Kundendienstunternehmen keine einfache. „Generell sind die Reparaturen leider rückläufig. Aber der Reparaturbonus, der im Frühjahr ins Leben gerufen wurde, macht uns Hoffnung. Seither steigen die Reparaturanfragen wieder“, ist Schlager optimistisch für die Zukunft.

Mehr Informationen: www.kundendienstcenter.at

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