WK-Bezirksstellenleiter Wolfgang Winkler, Multivac Werksleiter Matthias Pürstl, Multivac Ausbildungsleiter Matthias Kirchmayr, WK-Bezirksobmann Christian Strigl
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Multivac verpackt die Welt

In Lechaschau im Außerfern prägt die Multivac Maschinenbau Gesellschaft nicht nur die lokale Industrielandschaft, sondern auch die Zukunft junger Talente. Mit einem starken Fokus auf die Lehrlingsausbildung im eigenen Betrieb setzt das Unternehmen neue Standards in der Fachkräfteentwicklung. 

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Aktualisiert am 27.03.2024

Bereits in den frühen Morgenstunden herrscht bei Multivac in Lechaschau eifriges Treiben. Kein WUnder: Schließlich ist die Multivac-Gruppe ein weltweit führendes Unternehmen, das fortlaufend mit Innovationen im Bereich der Verarbeitungstechnologie und des Verpackungsmaschinenbaus auf sich aufmerksam macht. Im Zweischichtbetrieb entwickeln und produzieren hier etwa 360 engagierte Mitarbeitende zukunftsweisende Lösungen für die Verpackungen von Lebensmitteln, medizinischen und pharmazeutischen Produkten sowie Industrie- und Konsumgütern.

Der Produktionsstandort unweit des Bezirkshauptorts Reutte beeindruckt dabei mit einem hohen Maß an Automatisierungskompetenz, nachhaltigen Konzepten und vor allem einer hochmodern ausgestatteten Lehrwerkstatt im firmeneigenen Ausbildungszentrum.

Garant für regionale Wertschöpfung

Während sich der Hauptsitz von Multivac im angrenzenden Allgäu befindet, ist die Niederlassung im Bezirk Reutte der zweitgrößte Sitz der Firmengruppe und spielt so auch in der langfristigen Strategie des Unternehmens eine wichtige Rolle.

„Die Kernkompetenz unseres Standorts liegt vor allem in der Verarbeitung von Edelstahl“, erklärt Matthias Pürstl, Werksleiter in Lechaschau. So fertigt Multivac im Außerfern unter anderem die Rahmenprofile für ihre Verpackungsmaschinen. Neben dieser Kernkompetenz kommen im Werk in Lechaschau auch spezielle Fertigungstechnologien zum Einsatz. So werden beispielsweise Siegeldichtungen aus Silikon hergestellt. Dafür produziert Multivac individuelle Aluminiumformen, in denen das Silikon in weiterer Folge unter Druck gepresst wird. Da die Siegeldichtungen je nach Einsatzzweck und Auftraggeber:in variieren, lagern derzeit etwa 30.000 Aluminiumformen bei Multivac in Lechaschau und warten auf ihren nächsten Einsatz.

Insgesamt umfasst die Unternehmensgruppe etwa 80 über den Globus verteilte Tochterfirmen. Dadurch ist Multivac in der Lage, seine Verpackungsmaschinen in etwa 165 Länder auf allen Kontinenten zu exportieren und so den weltweiten Markt zu bedienen. Für die reibungslose Montage begleiten Multivac-Servicetechniker:innen die Maschinen bis zu ihrem Bestimmungsort und tragen Sorge für einen fachgerechten Aufbau. „Grundsätzlich gewährt Multivac auf alle Maschinen eine langjährige Ersatzteilversorgung“, berichtet Pürstl. Wie die steigende Nachfrage nach Ersatzteilen zeigt, geht der Trend dabei weltweit in Richtung Reparatur.

Verpackungsmaschine in Fertigung bei Multivac
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Nachhaltige Lösungen

Während die Verpackungsmaschinen von Multivac für ihre Effizienz und Sicherheit bekannt sind, betont das Unternehmen fortwährend die wachsende Bedeutung eines reduzierten Packstoffverbrauchs sowie einer optimierten Recyclingfähigkeit der Verpackungen. „Wir legen großen Wert darauf, dass unsere Verpackungslösungen nicht nur die Lebensmittel schützen, sondern auch die Produktivität, Flexibilität und Nachhaltigkeit unserer Kundschaft steigern“, so Standortleiter Matthias Pürstl.

Mit einem umfassenden Angebot, das von der Beratung bis zum After-Sale-Service reicht, stellt das Unternehmen sicher, dass seine Kundschaft auf der ganzen Welt die bestmögliche Lösung für ihre spezifischen Bedürfnisse erhält. In puncto Nachhaltigkeit geht das Unternehmen derweil mit gutem Vorbild voran und betreibt seine Standorte in Österreich und Deutschland bereits zu 100 % mit Ökostrom.

Darüber hinaus setzt das Unternehmen als „ganzheitlicher Lösungsanbieter von Weltruf“ auf Langfristigkeit bei seinem Geschäftsgebaren. Durch die Bereitstellung von sicheren Arbeitsplätzen und die Unterstützung lokaler Bildungsinitiativen trägt Multivac so nicht nur zur Stärkung der regionalen Gemeinschaft, sondern auch zur Förderung des technologischen Fortschritts im Außerfern bei.

Maschine von Multivac
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Lehrausbildung als Erfolgsfaktor

Im Multivac Werk in Lechaschau bekommen aber nicht nur Verpackungsmaschinen ihren Feinschliff. Als zweitgrößter Industriebetrieb im Bezirk Reutte, legt das Unternehmen seit geraumer Zeit ein verstärktes Augenmerk auf die Ausbildung junger Fachkräfte im Betrieb. Das Ausbildungszentrum von Multivac bildet dabei das Herzstück der Lehrlingsförderung in Lechaschau. In der firmeneigenen Lehrwerkstatt werden die Fertigkeiten technischer Berufe vermittelt, wobei der Praxisbezug stets im Vordergrund steht. „Wir bilden Berufsbilder wie Mechatroniker:in, Elektrobetriebstechniker:in und MetalltechnikMaschinenbautechniker:in aus. Allein im Jahr 2023 haben bei uns 14 neue Lehrlinge begonnen“, freut sich Ausbildungsleiter Matthias Kirchmayr über das rege Interesse der Jugendlichen.

Die Firmenphilosophie von Multivac setzt dabei bereits in der Ausbildung der jungen Fachkräfte auf eine enge Einbindung der Lehrlinge in die Unternehmensprozesse. „Seit 2014 steht uns am Standort ein Ausbildungszentrum mit mehr als 1.000 m2 zur Verfügung. Dort finden die ersten beiden Ausbildungsjahre an modernsten Maschinen und Anlagen statt“, erklärt Kirchmayr. Bereits 2003 bekamdas Unternehmen das Prädikat „Ausgezeichneter Tiroler Lehrbetrieb“ verliehen und darf das Gütesiegel seit jeher führen.

Des Weiteren setzt Multivac durch Initiativen wie Schnupperpraktika, Werkunterricht an Schulen und die Teilnahme an Berufsmessen darauf, Jugendlichen bereits in jungen Jahren einen umfassenden Einblick in die Berufswelt zu ermöglichen. So sollen die berufliche Orientierung und Entscheidungsfindung der Jugendlichen gefördert und nicht zuletzt ihre Bindung zum Unternehmen gestärkt werden.

In Zeiten des allgegenwärtigen Fachkräftemangels beweist Multivac so, dass die betriebliche Förderung junger Menschen, entlang einer hochwertigen Lehrausbildung, dem Trend entgegenwirkt. So steht Multivac im Bezirk Reutte exemplarisch für die erfolgreiche Verbindung von Industrie und Ausbildung. Durch den Fokus auf die Lehre trägt das Unternehmen aktiv zur Gestaltung einer zukunftsfähigen Wirtschaft bei und stärkt die Region als attraktiven Arbeits- und Lebensraum. Die Investition in junge Talente ist somit nicht nur ein Gewinn für Multivac selbst, sondern für die gesamte Region.

Weitere Infos: Multivac