Tirol geht voran – Reformprozess für eine moderne Servicekammer
Die Wirtschaftskammer Tirol richtet ihre Services neu aus – für mehr Tempo, mehr Servicequalität und mehr Nutzen für die Betriebe.
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Während österreichweit erst diskutiert wird, Strukturen und Leistungen der Wirtschaftskammern auf den Prüfstand zu stellen, läuft dieser Prozess in Tirol bereits seit Monaten. Die WK Tirol hat schon im Vorjahr einen umfassenden Kundenzentrierungsprozess gestartet, um Services, Abläufe und Strukturen gezielt weiterzuentwickeln.
„Wir kennen die Herausforderungen – und wir nehmen die Kritik sehr ernst. Die
Kammer muss ein Werkzeug für die Unternehmerinnen und Unternehmer sein – nicht ein System, das erklärt werden muss. Ich will eine Interessenvertretung, bei der man spürt: Da geht es um uns Unternehmerinnen und Unternehmer – um unsere Realität, unsere Herausforderungen, unsere Zukunft“, betont WK-Präsidentin Barbara Thaler.
Die Tiroler Unternehmen stehen vor tiefgreifenden Umbrüchen – vom Fachkräftebedarf über Digitalisierung und neue Technologien bis hin zu globalen Marktverschiebungen. „Darauf müssen wir reagieren. Eine moderne Kammerorganisation unterstützt dort, wo Betriebe im Alltag Antworten brauchen“, so Thaler. Im ersten Schritt betrifft das die Serviceleistungen.
Unterstützung dort, wo sie gebraucht wird
Dafür hat sich die WK Tirol einem umfassenden Reality-Check gestellt. Sämtliche Services wurden extern kritisch überprüft – durch anonyme Befragungen, Interviews und die Analyse zentraler Servicebereiche. „Auf Basis dieser Ergebnisse setzen wir jetzt erste Verbesserungen um, die schnell Wirkung zeigen. Der entscheidende Schritt ist aber strategisch: Unsere Leistungen orientieren sich künftig am Lebenszyklus eines Unternehmens – von der Gründung über Wachstum und Export bis hin zur Nachfolge“, erklärt WK-Direktorin Evelyn Geiger-Anker.
„Wir wollen dort unterstützen, wo Betriebe uns wirklich brauchen – auch in Situationen, die schwierig oder komplex sind“, ergänzt Thaler.
Die Zahlen zeigen, wie groß der Bedarf ist: 7.300 Gründungsberatungen, 4.300 Gewerberechts-Beratungen und 3.700 arbeitsrechtliche Beratungen allein im bisherigen Jahresverlauf. Insgesamt zählte die WK Tirol im Vorjahr über 78.000 persönliche Kontakte mit Mitgliedsbetrieben.
Die eigentliche Herausforderung liegt nicht bei jenen, die die Services bereits intensiv nutzen, sondern bei jenen, die sie noch nicht in Anspruch nehmen. Genau dort setzt die Kundenzentrierung an – mit dem Ziel, Leistungen verständlicher, zugänglicher und relevanter zu machen.
„Die Kundenzentrierung ist ein unternehmerischer Schritt einer Unternehmerkammer. Weiterentwicklung gehört zum Geschäft. Wir sind reformbereit – und wir gehen diesen Weg gemeinsam mit unseren Mitgliedern“, betont Thaler.