Grafik zum Thema alternative Energien, auf mintgrünem Hintergrund liegt in der Mitte eine Lupe. Von dieser führen einzelne Striche zu verschiedenen, dunkelgrünen Symbolen wie Wasserkraft, Solarpanelen, Windrädern, Atomkraftwerken, Elektroauto
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Rahmenbedingungen für nachhaltiges Wirtschaften

Globale Strategien geben Orientierung und schaffen Potenziale

Lesedauer: 6 Minuten

Ursprung von Nachhaltigkeit und Bedeutung für Ihr Unternehmen

Der Ursprung von Nachhaltigkeit liegt in der Forstwirtschaft. Hans Carl von Carlowitz erkannte bereits im 18. Jahrhundert, dass nur so viel Holz gefällt werden sollte, wie auch nachwachsen kann. 

Aufbauend auf dieses Prinzip wurde in den 1980er Jahren von den Vereinten Nationen die bis heute populäre Definition formuliert: „[Eine] Entwicklung, die den Ansprüchen der Gegenwart gerecht wird, ohne die Fähigkeit zukünftiger Generationen zu beeinträchtigen, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen“.

Nachhaltig zu wirtschaften bedeutet demnach, heutige Bedürfnisse unter Rücksichtnahme auf künftige Generationen zu befriedigen. So sollten wir nur so viele Ressourcen verbrauchen, wie auf unserem Planeten nachwachsen. Nachhaltiges Wirtschaften umfasst aber auch soziale und wirtschaftliche Aspekte.

Heute ist Nachhaltigkeit ein Thema, das gesellschaftspolitisch und global nicht mehr wegzudenken ist. Dabei werden auch Unternehmen in die Pflicht genommen: Einerseits bevorzugen immer mehr Kund:innen nachhaltige Produkte und Dienstleistungen. Anderseits gibt es zahlreiche gesetzliche Vorgaben für nachhaltiges Wirtschaften. Gleichzeitig unterstützt die Europäische Union nachhaltige Projekte bis 2030 mit 100 Mrd. Euro pro Jahr.

Außerdem gibt es zahlreiche Beratungs- und Fördermöglichkeiten für nachhaltiges Wirtschaften.

Förder- und Beratungsmöglichkeiten finden

Europäischer Green Deal

Aus globalen Initiativen wie dem Pariser Klimaabkommen resultieren rechtlich bindende Vorgaben. Vor diesem Hintergrund bildet der Europäische Green Deal den Rahmen für die grüne Transformation der Europäischen Wirtschaft – und somit auch für die nachhaltige Ausrichtung Ihres Unternehmens.

Mit seinem „Fit for 55“-Paket ist der Green Deal die Antwort der Europäischen Union auf globale Herausforderungen der Zukunft. Die Erderwärmung soll gestoppt werden, um die Lebens- und Wirtschaftsgrundlage kommender Generationen zu sichern. Deshalb will Europa bis zum Jahr 2050 klimaneutral werden. Zudem soll das Wirtschaftswachstum vom Ressourcenverbrauch entkoppelt werden.

Dem Green Deal entspringen zahlreiche gesetzliche Nachhaltigkeitsvorschriften, die Ihr Unternehmen direkt oder indirekt betreffen können.

Unternehmer:innen zählen zu den Schlüsselakteuren für eine umweltgerechte Wirtschaftsentwicklung von morgen. Dabei können Sie in zahlreichen Bereichen aktiv werden: 

Handlungspotenziale entdecken

Die SDGs – 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung

Für ein einheitliches Verständnis von Nachhaltigkeit beschlossen die Vereinten Nationen die Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (auch Sustainable Development Goals bzw. SDGs). Diese berücksichtigen neben der Umwelt auch soziale sowie wirtschaftliche Aspekte.

Die SDGs decken alle drei Säulen der Nachhaltigkeit ab: Ökologie, Soziales und Ökonomie. Daraus ergibt sich wiederum die Verbindung zu den ESG-Kriterien – Environment, Social, Governance).

Die SDGs bauen aufeinander auf und stehen in wechselseitiger Abhängigkeit zueinander: Ökologische Ziele bilden die Basis für gesellschaftliche und ökonomische Ziele. Dadurch setzen die 17 Ziele weltweite Maßstäbe und Prioritäten. In dieser Funktion können sie auch Ihrem Unternehmen Orientierung geben. Denn die SDGs ermöglichen es Ihnen, Ihre Unternehmensstrategie mit globalen Nachhaltigkeitszielen zu verbinden

Dabei sollte Ihr Beitrag zur Erfüllung der SDGs im Einklang mit Ihrer unternehmerischen Tätigkeit stehen. Deshalb brauchen Sie nur jene Ziele auszuwählen, zu denen Ihr Unternehmen einen aktiven Beitrag leisten kann. Als Orientierungshilfe können Sie den SDG-Kompass verwenden. 

Der SDG-Kompass hilft dabei, 

  • die SDGs zu verstehen und zu priorisieren,
  • Ziele zu setzen und diese in Ihrem Unternehmen zu integrieren
  • Bericht zu erstatten und zu kommunizieren 
Zum SDG-Kompass

ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance)

ESG bezieht sich auf drei zentrale Faktoren bei der Messung von Nachhaltigkeit und gesellschaftlicher Auswirkungen:

  • Environment − Verantwortung für Natur und Umwelt 
    Anhand der Umweltkriterien können Sie beispielsweise belegen, dass Sie auf nachhaltige Mobilitätskonzepte setzen, energieeffizient wirtschaften oder zu einer kreislauffähigen Wirtschaft beitragen. 
  • Social – Verantwortung gegenüber Menschen
    Soziale Kriterien umfassen unter anderem die Gesundheit und Sicherheit Ihrer Mitarbeiter:innen sowie der Arbeitskräfte entlang Ihrer Wertschöpfungskette. Aber auch nachhaltiges Personalmanagement wird immer wichtiger. Dazu zählen unter anderem Maßnahmen wie Aus- und Weiterbildung, Diversität oder Inklusion. Langfristig entsteht dadurch eine werteorientierte Unternehmenskultur, die das Image Ihres Unternehmens stärken und die Differenzierung am Arbeitsmarkt unterstützen kann – Stichwort Employer Branding
  • Governance – verantwortungsvolle Unternehmensführung
    Mithilfe dieser Kriterien können Sie beispielsweise aufzeigen, wie Ihr Unternehmen mit Themen wie Compliance oder Risikomanagement umgeht. 

Anhand der oben dargestellten ESG-Faktoren können Sie transparent darstellen, wie nachhaltig Ihr Unternehmen wirtschaftet. Denn immer häufiger legen Banken, Kund:innen und Mitarbeiter:innen Wert darauf, dass Sie diese Kriterien erfüllen. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, gibt es bereits zahlreiche Tools. So können Sie beispielsweise mit dem OeKB > ESG Data HubESG-Daten verwalten und direkt mit Ihrer Bank teilen.

Außerdem gibt es zahlreiche Beratungs- und Fördermöglichkeiten für nachhaltiges Wirtschaften.

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Umweltaktionsprogramm

Das 8. Umweltaktionsprogramm (UAP) wurde aus der Vision des 7. Umweltaktionsprogramms „Gut leben innerhalb der Belastbarkeitsgrenzen unseres Planeten“ und den Eckpunkten des Green Deals entwickelt.

Das UAP dient als Richtschnur für die EU-Umweltpolitik bis 2030 und bekräftigt die umwelt- und klimapolitischen Vorgaben des Green Deals. Es fordert ein aktives Engagement aller Beteiligten ein. Denn auch die Agenda 2030 der vereinten Nationen und der darin enthaltenen Ziele für eine nachhaltige Entwicklung sollen mit dem Programm erfüllt werden.

Sechs vorrangige Ziele, die unter anderem aus dem Green Deal abgeleitet wurden, sollen bis 31. Dezember 2030 erreicht werden:

  • Verringerung der Treibhausgasemissionen bis 2030
  • Anpassungsfähigkeit, Krisentauglichkeit und geringere Anfälligkeit gegenüber dem Klimawandel
  • Fortschritte zu einem regenerativen Wachstumsmodell (Kreislaufwirtschaft, Ressourceneffizienz)
  • Anstreben von Null-Verschmutzung in Bezug auf Luft, Wasser und Boden sowie Schutz der Gesundheit
  • Verbesserung der Biodiversität
  • Verringerung der Umwelt- und Klimabelastungen bei Produktion und Verbrauch

Um diese Ziele zu erreichen, hat die EU bereits zahlreiche Maßnahmen implementiert, die auch Ihr Unternehmen betreffen können. Diese Maßnahmen reichen von Rechtsvorschriften bis hin zu Nachhaltigkeitsförderungen.

Webinare für nachhaltiges Wirtschaften

In diesem Abschnitt finden Sie unsere bisherigen Webinare für nachhaltige Unternehmensführung.

Services & Tools

Richtlinien & gesetzliche Verpflichtungen

Das Thema Nachhaltigkeit im unternehmerischen Kontext ist gekommen um zu bleiben. Vorgaben wie ESG-Richtlinien, das Lieferkettengesetz, die Taxonomie-Verordnung und Offenlegungspflichten stellen Unternehmen vor neue Herausforderungen. Neben einem Überblick zu den Gesetzen des EU Green Deals und den Anforderungen aus der Lieferkette erfahren Sie in diesem Webinar, wie Sie diese Themen in Ihrem Unternehmen gut bewältigen können.

» Präsentation
» Webinaraufzeichnung

Stand: 01.10.2024

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