Zum Inhalt springen
Sparte Information und Consulting

Breitbandumfrage 2025

Ergebnisse und 9-Punkte-Maßnahmenpaket

Lesedauer: 3 Minuten

20.11.2025

Die aktuelle Breitbandumfrage 2025 der Sparte Information und Consulting Oberösterreich in Kooperation mit der Fachvertretung Telekommunikations- und Rundfunkunternehmungen und den WKOÖ-Bezirksstellen zeigt: Die Zufriedenheit mit der Internetversorgung steigt, Glasfaser hat sich als führende Technologie etabliert – doch der Bedarf wächst weiter. Damit der Breitbandausbau weiterhin erfolgreich voranschreitet, braucht es klare Rahmenbedingungen und eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten. 

Zentrale Ergebnisse der Umfrage

  • Die Relevanz und Bedeutung einer stabilen Internetversorgung ist weiter gestiegen. 94 % der Befragten empfinden ein modernes High-Speed-Internet als sehr wichtig oder wichtig. 2022 waren es noch 86 %.
  • Geringe Störungen und Ausfälle sind den Betrieben am wichtigsten, gefolgt von Preis und Geschwindigkeit.
  • Die Zufriedenheit mit der Internetversorgung insgesamt hat zugenommen. 61 % der Befragten geben an, mit der Internetanbindung am Unternehmensstandort „sehr zufrieden“ oder „zufrieden“ zu sein – ein deutlicher Anstieg gegenüber 2022 (56 %). Es herrscht eine ähnliche Zufriedenheit bei der Upload- und Download-Geschwindigkeit.
  • Die Glasfasernutzung steigt stark (von 24 % 2022 auf 37 % 2025), der Bedarf ist aber nach wie vor höher als die Verfügbarkeit.
  • Der Preis bleibt ein sensibles Thema. Das Bewusstsein für den Wert hochwertiger Infrastruktur muss weiter gestärkt werden.
  • Problemfälle (z.B. Verfügbarkeitslücken, Ausfälle) sind rückläufig, bestehen aber weiterhin. Die WKO übergibt 168 Fälle an das Breitbandbüro des Landes OÖ.
  • Die Lage entscheidet über die Breitbandversorgungsqualität. 66 % der befragten Unternehmen in Orts- und Stadtzentren und 69 % in Gewerbe- und Industriegebieten sind sehr zufrieden bzw. zufrieden mit der aktuellen Internetversorgung. Im Vergleich fällt die Versorgungsqualität bei Randlagen einer Stadt (60 %) und Alleinlagen (50 %) geringer aus. 
Detailergebnisse


9-Punkte-Maßnahmenpaket

Aus den Ergebnissen leitet die Sparte Information und Consulting und die Fachvertretung Telekommunikations- und Rundfunkunternehmungen ein 9-Punkte-Maßnahmenpaket ab:

  • Koordination stärken: Die Beteiligten – von den Investoren über Gemeinden, Land OÖ bis zu den Baufirmen – müssen an einen Tisch, am besten unter Federführung des Breitbandbüros, um zukünftige Vorhaben effizient und effektiv zu planen und umzusetzen.
  • Informationsoffensive weiterführen: Wir brauchen weiterhin Informationskampagnen des Breitbandbüros des Landes OÖ mit Fokus auf aktuelle Förderungen und Anbieter. Dazu gehören auch die Weiterentwicklung und Bekanntmachung des Breitbandatlas und Informationen zu den Förderungen: „FTTH für KMU“ ist noch zu wenig bekannt, auch die „CONNECT-Förderung“ des Bundes.
  • Gezielte Förderungen fortsetzen: Es ist gut, dass der bestehende Call des Bundes umgesetzt wird, aber wir werden in den nächsten Jahren noch weitere Millionen – vor allem in den Flächenbundesländern – brauchen, um Lücken zu schließen und Projekte dort fertigzustellen, wo der eigenwirtschaftliche Markt versagt. Der Breitbandausbau leistet einen entscheidenden Beitrag zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Landes, fördert die regionale Wertschöpfung, wirkt investitionsattraktiv und sichert langfristig Arbeitsplätze. Um die Nachhaltigkeit der Maßnahmen zu gewährleisten, sollen Rückflüsse aus den Förderprogrammen klar und verbindlich für Oberösterreich vorgesehen sein.
  • Österreichweite Standards umsetzen: Ausbau österreichweiter, einheitlicher Standards (z.B. Prozessstandards, gleiche Bedingungen bei unterschiedlichen Calls). Der Wettbewerb darf nicht bei den Standards stattfinden.
  • Verbindliche und aktuelle Übersicht sicherstellen: Der Breitbandatlas ist die wichtigste Informationsquelle in Bezug auf Anbieter und deren Technologie und Bandbreiten in der Region. Ausbauankündigungen sollen nur dann eingetragen werden dürfen, wenn ein konkreter Zeitplan und verbindliche Umsetzungszusagen vorliegen. Zudem ist eine regelmäßige Aktualisierung der tatsächlichen Ausbaufortschritte erforderlich, damit Unternehmen, Gemeinden sowie Bürgerinnen und Bürger eine realistische Grundlage für ihre Planungen haben.
  • Regionale Aspekte in den Fokus rücken: Bei Bundesentscheidungen müssen noch viel stärker regionale Gegebenheiten berücksichtigt werden. Flächenbundesländer, ländliche Gebiete und städtische Regionen stehen vor sehr unterschiedlichen Herausforderungen beim Breitbandausbau. Künftig sollen regionale Bedürfnisse, Ausbauprioritäten und Rückmeldungen aus den Ländern in die Entscheidungsprozesse auf Bundesebene einfließen, um eine ausgewogene und bedarfsgerechte Entwicklung sicherzustellen.
  • Allianzen fördern: Wir müssen und werden Allianzen und offene Netze pushen, ermutigen, inspirieren und fördern, die Chancen und Herausforderungen transparent machen und natürlich den Dialog mit dem Land OÖ bzw. dem Breitbandbüro fortsetzen, über Probleme informieren und Lösungswege aufzeigen.
  • Fachkräfte sichern: Die Ausbildung zum/zur Glasfasertechniker/in im WIFI OÖ wird weitergeführt und noch stärker beworben. Wir brauchen mehr qualifizierte Personen, die die Netze der Zukunft planen, realisieren und warten.
  • Preisbewusstsein schaffen: Glasfaser hat sich als zukunftssichere Infrastrukturtechnologie etabliert und die führende Rolle in der digitalen Vernetzung übernommen. Angesichts des steigenden Bedarfs ist es entscheidend, das Bewusstsein der Bevölkerung für den Wert und die langfristigen Vorteile eines Glasfaseranschlusses zu schärfen. Während bei klassischen Anschlüssen wie Wasser oder Strom die Kosten akzeptiert sind, besteht bei der Glasfasererschließung oft eine unangemessen hohe Preisempfindlichkeit. Hier ist Aufklärungsarbeit notwendig, um eine realistische und angemessene Preiswahrnehmung zu fördern.
Presseaussendung