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Buchmüller - Die entfesselte Inflation wieder einfangen

Die Teuerung erhitzt nach wie vor die Gemüter. Österreich schafft es einfach nicht die Inflation in den Griff zu bekommen.

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 26.08.2025

Während die Preise im Vergleich zum Vorjahr im EU-Durchschnitt um den Zielwert von 2% gestiegen sind, ist die Teuerung hierzulande mit 3,6% deutlich höher. Die Preise für Lebensmittel und in der Gastronomie sind um mehr als 5% gestiegen.  Der eigentliche Treiber der Inflation sind aber die Strompreise, die um satte 35% in die Höhe geschnellt sind.  Angesichts der schwierigen Lage lassen populistische Forderungen nicht lange auf sich warten. Man fordert öffentlichkeitswirksam Eingriffe der Politik in Marktpreise sowie die temporäre Aussetzung der Mehrwertsteuer und tut so, als wären die Unternehmerinnen und Unternehmer für die Teuerung verantwortlich, weil sie sich die Taschen mit hohen Gewinnen vollstopfen. Wer glaubt, dass mit derartigen Maßnahmen die Inflation wirksam bekämpft werden kann, irrt sich aber gewaltig.            

Den Markt auszuschalten, ist keine Lösung und führt in der Regel zu weiteren Problemen. Die Einführung von Preisdeckeln klingt nicht nur nach DDR, sie funktioniert auch nicht. Wer sich leere Regale wünscht, weil es sich für die Hersteller nicht mehr lohnt, gewisse Waren zu produzieren, sollte ruhig weiter Preiseingriffe fordern. Von den Arbeitsplätzen, die dadurch verloren gehen könnten, reden wir erst gar nicht. Was die Mehrwertsteuer betrifft, hat IHS-Chef Holger Bonin kürzlich vorgerechnet, dass eine Reduktion des Steuersatzes bei Lebensmittel von 10% auf 7% wie in Deutschland rund 500 Mill. € kosten würde. Eine nicht gerade budgetschonende Maßnahme, die obendrein nicht treffsicher ist, weil auch Gutverdiener in den Genuss davon kämen. Der Klimabonus lässt schön grüßen!  

Die Lohn-Preisspirale sollte im Zusammenhang mit der Teuerung auch nicht ganz außer Acht gelassen werden. Denn die stark gestiegenen Lohnkosten befeuern ebenfalls die Inflation, auch wenn Arbeitnehmervertreter das gerne leugnen. Deshalb braucht es nicht nur Maßnahmen zur Reduktion der Kosten für Energie, sondern auch Zurückhaltung bei den Lohnverhandlungen im Herbst. Denn wer heuer über hohe Lohnabschlüsse jubelt, darf sich im kommenden Jahr nicht über steigende Preis beschweren.