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Vitaly Gariev/Unsplash
© Vitaly Gariev/Unsplash

Führung neu denken – Unternehmen kraftvoll entwickeln

Welche Kompetenzen brauchen Führungskräfte wie Mitarbeitende in Zeiten des ­radikalen Wandels, damit Unternehmen zukunftsfähig bleiben? Vier Profis der Fachgruppe UBIT geben Einblicke und skizzieren konkrete Lösungsansätze.

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 25.07.2025

Anhand der Transaktionsanalyse skizzierte Organisationsentwickler, Business Coach und Podcaster Armin Ziesemer kürzlich im WKS-Podcast eine Methode, die Führungskräfte und Mitarbeitende dabei unterstützt, sich in einer sich rasant verändernden Welt zurechtzufinden. Aus Erfahrung weiß er: Durch Beziehungsorientierung können Kooperationsräume gefördert werden, wo bisher starr abgegrenzte Silos sind. „Heute sind zwei Aspekte zentral: miteinander im Dialog sein und die kollektive Intelligenz in Unternehmen fördern“, betont er. „Und es braucht mehr Kompetenzentwicklung statt Aufgabenentwicklung. Führungskräfte sollten den Menschen vordringlich als Individuum sehen und ihn fragen: „Was ist dir wichtig? Welche Werte lebst du? Wo liegen deine Stärken und Entwicklungsfelder?“ Ziesemer fokussiert mit seiner Beratung auf konstruktive Beziehungskompetenzen. „Es geht darum, unsere Beziehungsnetze kooperativ anstatt konkurrenzierend zu leben, um Spitzenleistungen zu vollbringen“, macht er den Zuhörern bewusst. Diese Haltung unterstützt Unternehmen, ihre kollektive Intelligenz so zu entwickeln, dass sich alle Beteiligten hoch selbstwirksam erleben. 

Transparenter Umgang

Klimawandel, Digitalisierung und Kriege mischen die Karten neu. Sie machen deutlich, dass wir mit bestehenden Lösungsstrategien nicht mehr weiterkommen. „Menschen in Unternehmen brauchen daher die Fähigkeit, ihre bisherigen Verhaltensmuster zu hinterfragen, neu zu bewerten und zu entwickeln“, erklärt Executive Coach Eva Scheucher von der Balance Akademie. Wenn Menschen mit ihren gewohnten Strategien nicht mehr weiterkommen, entstehen Frustration, Wut, Ärger und Verzweiflung. „Führungskräfte können ihre Mitarbeitenden unterstützen, indem sie mit diesen Emotionen transparent umgehen und sie auch aushalten können. Das wiederum erfordert ein hohes Maß an sozialer Kompetenz“, betont Scheucher. 

Kooperative Führung

Warum multiple Krisen neue Kompetenzen von Führungskräften und Mitarbeitenden erfordern, beschreibt Unternehmensberater, Coach und Trainer Martin Seibt so: „Um die Komplexität multipler Krisen zu managen, braucht es immer mehrere von uns. Die Führungskraft ist mittels kooperativer Führung für die Koordination zuständig. Oder, um es mit Simon Sinek zu sagen: ‚Führungskräfte sind nicht für die Ergebnisse verantwortlich. Sie sind für die Menschen verantwortlich, die für die Ergebnisse verantwortlich sind.‘

Um Herausforderungen zu meistern, braucht es die Bereitschaft aller Beteiligten, sich auf Neues einzulassen und aktiv an Lösungen mitzuarbeiten. „Das gelingt in einem Umfeld, in dem Führungskräfte Vielfalt bewusst einbinden, unterschiedliche Perspektiven schätzen und psychologische Sicherheit fördern – also nach den Prinzipien des Inclusive Leadership“, erklärt Vielfalts-Agentin Monika Pink. Dazu zählen Commitment, Mut, Neugier, interkulturelle Intelligenz, Zusammenarbeit und Reflexionsfähigkeit.