Handelskonjunktur zieht wieder an
Salzburgs Handelsbetriebe sehen Licht am Ende des Tunnels: In den ersten sechs Monaten des heurigen Jahres lagen die Umsätze deutlich über jenen im Vergleichszeitraum 2024. Besonders stark fiel der Anstieg im Bekleidungs- sowie im Blumenhandel aus.
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Der Salzburger Handel, zu dem neben dem Einzel- und dem Großhandel auch die Kfz-Wirtschaft gehört, konnte im ersten Halbjahr 2025 den Nettoumsatz um 470 Mill. € auf rund 16,2 Mrd. €. steigern. Das geht aus dem aktuellen Konjunkturbericht des Wiener Instituts für Österreichs Wirtschaft (iföw) im Auftrag der Sparte Handel hervor. „Nach Umsatzrückgängen 2023 und leichten Zuwächsen im Vorjahr zeigt der Handel in Salzburg weiterhin einen Aufwärtstrend. Die Nettoumsätze nahmen gegenüber dem ersten Halbjahr 2024 um 4,1% zu“, resümiert iföw-Chef Peter Voithofer. „Da die Preissteigerungen im Handel mit 1,4% deutlich unter der allgemeinen Inflationsrate lagen, ergibt dies real ein Plus von 2,7%. Salzburg übertrifft damit klar den österreichweiten Zuwachs, der 0,5% beträgt“. Die Inflation sei für die Betriebe nach wie vor eine große Herausforderung, der Handel selbst wirke aber inflationsdämpfend, so der Wirtschaftsforscher.
Branchen entwickeln sich unterschiedlich
Im Salzburger Einzelhandel setzten die Betriebe von Jänner bis Juni 2025 rund 3,5 Mrd. € um. „Der Umsatzanstieg betrug nominell 3,4%. Berücksichtigt man die Preissteigerungen von 1,3%, bleibt real noch immer ein kräftiges Wachstum von 2,1%“, erläutert Voithofer.
Die Entwicklung in den Einzelhandelsbranchen ist höchst unterschiedlich: Während die Umsätze der Blumenhändler nominell um 13,7% zulegten, mussten die Spielwaren- und Sportartikelhändler ein Minus von 9,2% hinnehmen. Über deutliche Umsatzzuwächse durften sich hingegen der Uhren- und Schmuckhandel (+13,5%), Drogerien und Apotheken (+12,4%) sowie die Textil- und Schuhhändler (+11,2%) freuen. Der Lebensmittelhandel verzeichnete nominell ein leichtes Plus von 0,2%, preisbereinigt gingen die Umsätze aber um 2,8% zurück.
Großhandel erholt sich
Im Großhandel ging der Halbjahresumsatz nominell um 4,7% bzw. 280 Mill. € auf 6,3 Mrd. € nach oben. Real betrug das Plus immerhin noch 3,7%. „Die Großhandelskonjunktur zeigt endlich wieder Erholungstendenzen. Damit findet die negative Umsatzentwicklung der Jahre 2023 und 2024 zumindest vorläufig ein Ende“, meint Alexander Schwarzbeck, Obmann der Sparte Handel in der WKS.
Die Kfz-Wirtschaft steigerte ihre Umsätze nominell um 1,2% auf 6,4 Mrd. €. Unter Berücksichtigung der Preisentwicklung bedeutet das allerdings ein reales Minus von 1,4%.
Die Aussichten für die nächsten Monate beurteilt Schwarzbeck vorsichtig optimistisch. „Für den Handel geben die aktuellen Zahlen Anlass zur Hoffnung, zumal in der zweiten Jahreshälfte auch das umsatzträchtige Weihnachtsgeschäft ansteht“, meint der Spartenobmann. Prognosen seien aber schwierig, da es eine Reihe von Unwägbarkeiten gebe. „Die Kauflaune ist noch lange nicht dort, wo sie sein sollte. Zudem wirken sich die weiter steigenden Kosten auf die Rentabilität der Betriebe aus“, so Schwarzbeck.
Verlässlicher Arbeitgeber
- Die Zahl der Beschäftigten im Salzburger Handel hat sich gegenüber dem Vorjahr kaum verändert. Aktuell beschäftigen die Handelsbetriebe etwa 45.500 Mitarbeiter (+0,2%).
- Mit 1,9% verzeichnete der Großhandel den stärksten Zuwachs an Mitarbeitern. Die Kfz-Wirtschaft kam auf ein Plus von 0,2%. Im Einzelhandel gab es dagegen ein leichtes Beschäftigungsminus von 1%.
- Die offenen Stellen im Handel gingen in Summe um 12,3% zurück, zugleich stieg die Zahl der Arbeitslosen um über 20%.