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WKS/Holitzky
© WKS/Holitzky

Heimische Transporteure in Existenz bedroht

Salzburgs Frächter protestieren gegen die Pläne der Bundesregierung, die Autobahnmaut für Lkw um bis zu 13% zu erhöhen. Wettbewerbsnachteile und wirtschaftliche Probleme seien die unweigerliche Folge.

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 29.07.2025

Die heimische Transportbranche steht weiterhin vor großen Herausforderungen und kämpft bereits jetzt mit extremen Kostenbelastungen. „Kraftstoff, Löhne, Fahrzeugpreise - alles ist gestiegen“, erläutert Johannes Haberl, Fachgruppenobmann der Salzburger Güterbeförderer in der WKS und führt dazu näher aus: „Die heimischen Transportunternehmen sichern die Nahversorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und Waren des täglichen Bedarfs. Die drohende Mauterhöhung von bis zu 13% würde vor allem die heimischen Transporteure und auch die Menschen im Land treffen.“ Denn wenn man das gesamte Güteraufkommen in Österreich betrachtet, so sind lediglich 15% Transitverkehr. 85% machen hingegen Import- und Exporttransporte sowie der regionale Verkehr aus.

Österreich hat bereits jetzt die mit Abstand höchsten Mauttarife in der EU. Diese führen schon aktuell zu Wettbewerbsnachteilen für die österreichischen Unternehmen und treiben die Inflation an. „Ausländische Frächter, die nur wenige Kilometer in Österreich fahren, können wesentlich günstiger anbieten. Das führt zu Betriebsschließungen, Abwanderungen und den Verlust von Arbeitsplätzen“, sagt Haberl weiter. Ein weiterer Beleg für die Negativentwicklung ist, dass die Neuzulassungen von Lkw und Sattelzugfahrzeugen im ersten Halbjahr 2025 im Vergleich zum Vorjahr um 21% gesunken sind.

Die angesprochenen Preissteigerungen im Transportsektor lassen sich etwa durch dieses Beispiel anschaulich erklären: Für einen 40-Tonnen-Sattelzug im Fernverkehr haben sich die jährlichen Kosten von rund 63.000 € im Jahr 2022 auf aktuell 81.000 € erhöht. Die geplante Mauterhöhung würde den Durchschnitt der jährlichen Kosten dann auf 92.000 € ansteigen lassen.

Forderungen an die Bundesregierung

Maximilian Gruber, Obmann der Sparte Transport und Verkehr in der WKS, leitet daraus klare Forderungen an die Bundesregierung ab: „Wie schon im vergangenen Jahr fordern wir weiter die Aussetzung der Valorisierung der Mauttarife sowie die Streichung der erhöhten CO2-Tarife für 2026. Nur so schafft man den Unternehmen Luft und ermöglicht ein wirtschaftlich sinnvolles Arbeiten, ohne eine weitere Teuerung des täglichen Lebens in Österreich in Kauf zu nehmen.“

Sollte eine weitere massive Mehrbelastung für die Transportbranche Realität werden, sind auch Protestmaßnahmen nicht ausgeschlossen. „Die heimische Transportbranche ist an ihrer Belastungsgrenze angelangt. Eine neuerliche Erhöhung der Mauttarife würde die Betriebe ins Mark treffen und viele Existenzen gefährden“, sind sich Haberl und Gruber einig. Darüber hinaus wären die Folgen auch für die Bevölkerung deutlich spürbar.

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Foto 1: Maximilian Gruber, Obmann der Sparte Transport und Verkehr in der WKS. © WKS/Holitzky