
Sparte Gewerbe: Seidl folgt Mikl nach
Im Gewerbe und Handwerk löst der bisherige stellvertretende Spartenobmann KommR Bernhard Seidl den langjährigen Obmann KommR Josef Mikl an der Spitze ab. Als Seidls Stellvertreter wurden die Schneidermeisterin KommR Christine Schnöll und KommR Hannes Enzinger aus der Innung der Fußpfleger, Kosmetiker und Masseure gewählt.
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Mikl hat sich ab 2012 erfolgreich für die Belange des Salzburger Gewerbes eingesetzt und vor allem die Qualität in der Lehrlings- und Meisterausbildung vorangetrieben. In seine Zeit als Spartenobmann fallen die Einstufung des Meisters im Nationalen Qualifikationsrahmen (NQR) auf Stufe 6 und damit die Gleichstellung mit dem Bachelor. Außerdem wurde erreicht, dass Meister- bzw. Befähigungsprüfungen kostenlos sind. Bei der jährlichen Meisterbriefverleihung kann man sich laufend über neue Rekorde bei der Absolventenzahl freuen.
Der neue Obmann möchte diesen Qualitätsweg seines Vorgängers fortführen. „Durch die Gewerbeordnung wird abgesichert, dass die Qualität der Ausbildung und auch der Ausführung im Gewerbe und Handwerk erhalten bleibt. Darauf werden wir auch in Zukunft achten und uns daher gegen jegliche Liberalisierungstendenzen stellen.“
Intensive Interessenvertretung
Seidl beschäftigt in seinem Betonbohr- und Betonsägebetrieb in Obertrum 60 Mitarbeiter. 2012 wurde er zum Innungsmeister der Salzburger Bauhilfsgewerbe gewählt. Außerdem fungierte er mehrere Jahre als stellvertretender Spartenobmann. „Als neuer Spartenobmann möchte ich für die Anliegen aller Innungen da sein. Als Interessenvertreter werde ich mich nicht davor scheuen, auch einmal gegen den Strom zu schwimmen.“
Die Sparte Gewerbe und Handwerk zählt über 19.000 Mitglieder. Das sind rund 40% aller WKS-Mitgliedsbetriebe. Diese Unternehmen beschäftigen 55.000 Mitarbeiter und bilden 3.700 Lehrlinge aus. Das sind 47% aller Lehrlinge in Salzburg. Laut aktueller Konjunkturumfrage der KMU Forschung Austria haben diese Betriebe schon seit längerem mit rückläufigen Umsätzen zu kämpfen. Insgesamt verzeichnet die Sparte in den vergangen fünf Jahren ein reales Umsatzminus von 25%. Als größte Herausforderungen gelten die Bürokratie, hohe Steuern und Arbeitskosten sowie eine geringe Nachfrage. „Gerade bei der Bürokratie braucht es dringend Reformen, damit sich die Betriebe wieder auf ihre eigentliche Arbeit konzentrieren können“, resümiert Seidl. Um die Lage zu verbessern, sollte der erfolgreiche Handwerkerbonus unbedingt fortgeführt werden. Darüber hinaus wird eine faire Vergabe im Rahmen der Schwellenwerte-Verordnung Neu angestrebt.
Bildtext: Der neue Gewerbe-Spartenobmann KommR Bernhard Seidl (Mitte) mit seinen Stellvertretern KommR Christine Schnöll und KommR Hannes Enzinger. Foto: WKS/Neumayr