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Das Hauptquartier von Komptech in Frohnleiten
© Lueflight, Komptech

Komposttechnologie schützt Korallenriff

Vom ausgebauten Headquarter in Frohnleiten beliefert Komptech Südkorea und Australien mit Abfall­aufbereitungsanlagen.

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 15.10.2025

Es gilt als Pionierprojekt für Asien: In Anseong, einem prosperierenden Industriegebiet rund 80 Kilometer südlich von Seoul, steht eine Abfallaufbereitungsanlage des Frohnleitner Umwelttechnologiespezialisten Komptech. Müll, der nicht fürs Recycling geeignet ist, wird darin so behandelt, dass ein Ersatzbrennstoff entsteht und fossile Energieträger wie Kohle, Öl oder Gas eingespart werden können. Dafür wurde umfassendes Equipment nach Südkorea exportiert – unter anderem Trommelsiebmaschinen zur Abfalltrennung, „Ballistoren“, die nach Materialform und -dichte sortieren, bis zu Anlagen, die die Reststoffe am Ende in die gewünschte Korngrößen zerkleinern.

Es ist das größte Investitionsvolumen in der Unternehmensgeschichte.

Der Kompostwender Topturn von Komptech
© Komptech Maschinen von Komptech verwandeln auch in „Down Under“ Bioabfall in wertvollen Humus. In Südkorea verarbeiten die Anlagen Müll zu Ersatzbrennstoff.

Komptech hat sich auf die Entwicklung und Herstellung von entsprechenden Maschinen und Anlagen für mechanisches und biologisches Abfallrecycling sowie die Aufbereitung holziger Biomasse spezialisiert. 50 verschiedene Maschinen mit bis zu 400 Umbauvarianten umfasst das Produktportfolio mittlerweile. Zudem wurden zuletzt 20 Millionen Euro in den Ausbau des Firmenstammsitzes in Frohn­leiten investiert. Mit rund 700 Beschäftigten an vier Standorten gehört das 1992 gegründete Unternehmen mittlerweile zu den weltweit führenden Umwelttechnologieunternehmen. Die Exportquote liegt bei 95 Prozent. 

Humus für Süßkartoffel

Ein Zielland: Australien. Dort sind die Maschinen seit Kurzem in der Region Bundaberg im Bundesstaat Queensland im Einsatz. Rund 70 Prozent der australischen Süßkartoffel-Produktion stammen von dort. Nur 60 Kilometer trennen die Felder vom Great Barrier Reef, dem größten Korallenriff der Welt. Der strenge Schutz dieses hochsensiblen Ökosystems verbietet den regionalen Landwirtschaftsbetrieben den Einsatz von Kunstdünger. Da Süßkartoffeln dem Boden aber besonders viele Nährstoffe entziehen, sind Dünger und Humus unverzichtbar. Das Unternehmen Greensill Farming setzt deshalb konsequent auf Kompostierung – und dabei auf das Know-how aus der Steiermark. So sind dort zum Zerkleinern sämtlicher Holz- und Grünabfälle sowie zum Durchmischen und Aussieben des Materials gleich drei Komptech-Modelle im Einsatz. Der nährstoffreiche Humus wird danach direkt auf die Felder ausgebracht.