Manadental: Steirische Innovation gegen Zahnfleischbluten
Mit „manadental“ wollen zwei Steirer Mundhygiene auf ein neues Level heben – und so auch Leben verlängern.
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„Nach dem Naschen, nach dem Essen, Zähneputzen nicht vergessen!“ Gesagt, getan – zumindest morgens und abends gehört die tägliche Mundhygiene wohl in jedem Haushalt zur Routine. Und doch, gelegentlich, mit einer unbequemen Begleiterscheinung: Zahnfleischbluten. „Das kommt bei den meisten Menschen vor“, erklärt Elisa Böhm. Konkret sind es in entwickelten Ländern rund 80 Prozent der Erwachsenen, die immer wieder an Entzündungen in diesem Bereich (Gingivitis) leiden. Was also tun? Diese Ausgangsfrage trieb Böhm gemeinsam mit Johannes Smolle zur Recherche – und schlussendlich zur Gründung ihrer „Mana Health Technologies GmbH.“ Das Ziel: Mundhygiene zu verbessern, Zahnfleischbluten vorzubeugen – und schlussendlich ein längeres, gesünderes Leben zu ermöglichen.
„Wir leben in einer Welt mit verschiedensten Methoden zur Mundreinigung – und doch gibt es dieses Problem. Das hat uns überrascht und schockiert“, so Böhm. Denn wenn Entzündungskeime in die Blutbahn geraten, steigt die Wahrscheinlichkeit von Folgeerkrankungen wie Diabetes, Demenz oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen drastisch. Also entschlossen sich die beiden, etwas zu tun – und das Problem an der Wurzel anzugehen. „Der entscheidende Faktor dabei ist die tägliche Mundhygiene“, erklärt Smolle. Es folgten Foschung, Entwicklung – und siehe da, einige Prototypen später war eine Lösung gefunden, die bereits seit 2023 auf dem Markt ist. Konkret geht es bei „manadental“ darum, Plaque – das sind Bakterien, die sich mit Speiseresten zu einer festen Einheit zusammengefunden haben und tagtäglich beim Zähneputzen nur zu 65 Prozent entfernt werden – umfassend loszuwerden. Denn gerade beim Übergang zwischen Zahnschmelz und Zahnfleisch entstehen die genannten Entzündungen, wenn Plaque nicht entfernt wurde. „Das ist die Eintrittspforte in den restlichen Körper“, erklärt Smolle.
Herkömmliche Mundspülungen reichen in der Regel nicht. Darum nutzt das Grazer Unternehmen eine spezielle Technologie – photodynamische Pflege. Die Bakterien werden durch eine (natürliche, eigens produzierte) Flüssigkeit, mit der der Mund zwei Minuten lang gespült wird, eingefärbt. Anschließend wird mit einem genau auf Erwachsenengebisse angepassten Zahnlicht bestrahlt. So werden Bakterien eliminiert und später einfach abgeputzt.
„Wir haben bereits 15.000 Stück verkauft, den Großteil im DACH-Raum“, freut sich Smolle über den Erfolg. Da die Anwendung nur alle zwei Tage durchgeführt werden muss und das Gerät mit inkludiertem Timer und Ladestation versehen ist, sei es durchaus alltagstauglich. Verkauft wird über den eigenen Webshop, über einen der Investoren – Ringana – und über Zahnärzte.
Die zahnmedizinische Unterstützung – seit Beginn sind Ärzte als Investoren an Bord – liegt auch an der erwiesenen Wirkung. So bestätigen Versuche an der MedUni Graz, dass das System um 99,9 Prozent effektiver ist, als herkömmliche Mundspülungen. „Studien am Institut Dermatest mit 50 Probanden haben gezeigt: Mit manadental reduzierte sich das Zahnfleischbluten im Schnitt um 50 Prozent. Bei jeder einzelnen Person gab es eine Verbesserung“, so Smolle.
Produziert wird alles in der Steiermark, wo das achtköpfige Team an stetigen Verbesserungen arbeitet. Die Zielgruppe sei enorm – einerseits gehe es um direkt Betroffene, andererseits um die wachsende Zahl an Personen, die auf einen gesunden Lebensstil achten und länger gesund leben möchten. „Die Nachfrage ist gut – aber wir wollen das Ökosystem rund um das Produkt weiter ausbauen“, betonen die Gründer. Nicht zuletzt, weil man etwas bewegen will. „Mit 15.000 verkauften Produkten können wir viel Gutes tun“, freut sich Smolle. „Damit entlasten wir präventiv auch das Gesundheitssystem massiv“, bekräftigt Böhm.
Quergefragt
Was ist die Vision Ihres Unternehmens?
Smolle: Menschen zu helfen, länger gesund zu leben.
Was sind die größten Herausforderungen?
Böhm: Problembewusstsein. Wenige denken an Mundgesundheit.
Was sind die nächsten Ziele – wo seht ihr euch in fünf Jahren?
Böhm: Wir wollen zu DEM Unternehmen für Oral Health und Longevity werden.