Neapolitanische Pizza backen wie im besten Restaurant
Das Grazer Unternehmen „Amore Loui“ vertreibt neapolitanische Pizza in Kühlversion – geeignet für jeden Haushaltsbackofen.
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Tomaten. Käse. Pizza. Amore. Wenn die Sommerhitze drückt und gleichzeitig der sanft-würzige Geruch eines frischgebackenen Pizzateigs in die Nasenhöhlen strömt, da fällt es leicht, die Augen zu schließen und schon fühlt man sich wie in den Straßen Neapels. Dort, wo einer der gro-ßen Food-Trends der letzten Jahre seinen Ursprung hat. Neapolitanische Pizza – dünner Boden, fluffiger Rand. Pizza, wie sie von Anfang an erdacht wurde.
Allerdings nicht für den heutigen Liefer-Trend. „Jeder, der sich neapolitanische Pizza schon einmal bestellt hat, weiß – das funktioniert einfach nicht wirklich gut“, erklärt Philip Oswald, Inhaber vom Grazer In-Lokal „Das Eggenberg“. Auch deshalb habe er lange keine Lieferungen angeboten – zu schnell kühle die Pizza aus, zu sehr wirke das auf die Konsistenz des charakteristischen Rands. „Ein Stammgast hat die Pizza aber immer bei uns abgeholt und erzählt, dass er sie sich einfach daheim im Ofen neu aufwärmt – und das super funktioniert“, erinnert sich Oswald. Also habe er mit seinem Team begonnen zu experimentieren. Das Ergebnis wurde nun in eine kürzlich präsentierte Marke gefasst – das neue Unternehmen „Amore Loui“. Do-it-yourself-Lieferpizza in Restaurantqualität.
Der Kern: Vakuumierte Pizza – gekühlt bis zu 30 Tage haltbar – die in jedem beliebigen Backofen aufgewärmt werden kann. Den Grundstock bildet der vorgebackene Teig mit Tomatensauce. Die übrigen Zutaten – Käse, Salami und Co. – werden separat mitgeliefert, dafür wurde ein eigener Pizza-Karton entwickelt. Sechs Pizza-Varianten können aktuell bestellt werden. Besonders ist aber auch: „Jeder kann selbst zum Pizza-Bäcker werden und sie nach individuellen Vorlieben belegen. Wir verkaufen nicht nur Pizza, sondern auch ein Lebensgefühl!“, betont Oswald.
Gastro-Konzept und B2B-Partnerschaften
Für den Start des neuen Unternehmens wurden rund eine Million Euro investiert, produziert werden die Pizzen in einem Standort in Kalsdorf – mehr als 500 täglich zählt man aktuell. „An Spitzentagen waren es aber schon bis zu tausend“, so Oswald. Entsprechend will man stetig ausbauen und erweitern. Denn das Konzept stößt auf großes Interesse. Neben bekannten Lieferdiensten und dem eigenen Webshop setzt das Unternehmen auch auf ein Business-to-Business-Modell. „Überall dort, wo man aktuell nur einen Toast anbieten kann, ist es künftig möglich, neapolitanische Pizza in Top-Qualität auf die Speisekarte zu schreiben“, ist Oswald vom Konzept überzeugt. Denn es brauche auch kein gelerntes Personal – in Zeiten des Arbeitskräftemangels ein massiver Vorteil. Tatsächlich gebe es schon jetzt mehr Anfragen, als ursprünglich erwartet. „Die B2B-Schiene hatten wir gar nicht so am Schirm – aber es ist beispielsweise für Après-Ski-Hütten interessant oder verschiedenste Events“, so der Gründer. Auch vielen Firmen hätten sich bereits gemeldet. „Sie planen das als Goodie für ihre Mitarbeiter – dann gibt es etwa einmal die Woche einen Pizza-Tag“, berichtet Oswald.
Wir verkaufen ein Lebensgefühl. Jeder, der einen Toast machen kann, soll künftig neapolitanische Pizza in Restaurantqualität anbieten können.

Philip Oswald
Gründer von „Amore Loui“
Schon jetzt findet man Amore Loui zum Beispiel im „Jump25“ – „die verkaufen uns schon in unglaublichen Mengen“ –, oder im „Katze Katze“. „Und wir werden in der nächsten Saison auch in der deutschen Bundesliga in zwei Stadien im VIP-Club vertreten sein“, so Oswald. Interessierte Betriebe können sich auf über amoreloui.com melden – Partnerschaftsvarianten gibt es einige. Oswald: „Man kann nur den Boden kaufen und selbst belegen, die fertigen Pizzen mit Zutaten bestellen, aber auch möglichen Franchise-Kooperationen stehen wir offen gegenüber!“
Daneben will das Team österreichweit ein Store-Netzwerk hochziehen – sogenannte „Pizza-Bars“. Die erste entsteht schon im September in der Grazer Schmiedgasse, weitere in Kapfenberg, Leoben oder Wien sollen folgen. „Da laufen intensive Gespräche“, so Oswald, der das Unternehmen mit seiner Frau Nina und Peter Drechsler als operativem Geschäftsführer leitet. Und noch viel vor hat: „Das Feedback zeigt, dass wir mit unserer Idee einen Nerv getroffen haben. Jetzt gilt es das aufzubauen und Schritt für Schritt zu wachsen.“
Quergefragt
Was ist Ihre Vision?
Oswald: Wir wollen Liefer-Pizza in Restaurant-Qualität verkaufen – mit starkem Do-it-yourself-Charakter.
Was sind die größten Herausforderungen?
Der hohen Nachfrage gerecht zu werden und die Prozesse nachhaltig, aber schnell genug, mitwachsen zu lassen.
Was sind die nächsten Ziele?
Unser Store-Konzept schrittweise auszuweiten und gleichzeitig noch mehr B2B-Kunden zu überzeugen.