Zum Inhalt springen
v.l.: S. Gegenleithner und C. Dorfmann von flow engineering, C. Reszler (JR-AquaConSol GmbH), R. Gagstädter (Fachverbandsobmann Ingenieurbüros)
© ingoo

Staatspreis für innovatives Hochwasser-Frühwarnsystem

Mit der Echtzeit-Hochwasserprognose von „flow engineering“ sollen Einsatzorganisationen besser reagieren können.

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 13.11.2025

Überschwemmte Straßen, zerstörte Geschäfte, zertrümmerte Existenzen – die Bilder aus den Jahrhundert-Hochwasserereignis­sen im Vorjahr, sei es im steirischen Peggau oder in Nieder­österreich, sind vielen wohl immer noch lebhaft in Erinnerung. Weil die Herausforderungen in diesem Bereich klimawandelbedingt noch weiter steigen dürften, hat das Grazer Unternehmen „flow engineering“ für das Land Steiermark ein System für die Echtzeit-Hochwasserprognose entwickelt. Dafür wurde dem steirischen Ingenieurbüro nun vom Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus der Staatspreis Consulting verliehen. „Das ist natürlich eine große Ehre für uns – und schön zu sehen, dass harte Arbeit zu so einem wichtigen Thema auch belohnt wird“, freut sich Geschäftsführer Clemens Dorfmann.


Im Rahmen des Projekts „Localience“ implementierte flow engineering gemeinsam mit der „JR-AquaConSol GmbH“ ein Frühwarnsystem für das Einzugssystem der Sulm. Das System verknüpft verschiedene Messdaten – von Niederschlag bis zur Temperatur – und Berechnungsmodelle und kann damit Abflüsse sowie räumlich verteilte Wassertiefen und Fließgeschwindigkeiten in Überflutungsgebieten prognostizieren. Beispielsweise, welche Wassertiefe es in zwölf Stunden bei konkreten Häusern oder auch Einrichtungen der kritischen Infrastruktur haben wird. Dorfmann: „Natürlich fließen laufend neue Daten in das System ein und die Prognose wird laufend aktualisiert sowie korrigiert.“ Schlägt das Frühwarnsystem aus, könne seitens der Einsatzorganisationen schneller reagiert werden, im Katastrophenfall sei so eine zeitnahe Planung konkreter und effektiver Maßnahmen möglich. Das Pilotprojekt im Sulmtal ist laut Dorfmann jedenfalls auch auf andere Regionen umlegbar. „Da sind wir bereits in Gesprächen mit dem Land Steiermark.“
Wasser im Fokus


Das Unternehmen flow engineering gibt es bereits seit 2020, tätig ist das siebenköpfige Team vor allem im Wasserbau – von Wasserkraft bis hin zu Hochwassersimulationen und Gefahrenzonenplänen.