Gastronom und Funktionär mit Herz und Struktur
Fünf McDonald’s-Restaurants betreibt der leidenschaftliche Gastronom, Hubschrauberpilot und Musikmanager Karl „Charly“ Jurak. Nebenbe findet er noch Zeit, sich in der Wirtschaftskammer und beim Tourismusverband zu engagieren.
Lesedauer: 4 Minuten
Am Osteingang von Lienz steht der funkelnagelneue McDonald’s, in dem alles begann. Eigentümer und Franchisenehmer Karl Jurak sprüht vor jugendlichem Elan und ist ein Vollblut-Gastronom.
Aufgewachsen ist Karl Jurak in der mittelkärntner Ortschaft Stammersdorf, wo seine Eltern einen Bauernhof mit Vermietung betrieben haben. Im Grunde die erste Berührung des kleinen Karli mit der Gastronomie. Zudem kam auch seine Mutter aus der Branche. Den letzten gravierenden Ausschlag für seine spätere Berufswahl gab eine Lehrerin, die sinngemäß meinte: „Essen werden die Menschen immer.“ Deshalb ging es für Jurak nach dem 9. Schuljahr ins Hotel „Furtherwirt“ in Kirchdorf in Tirol zum Absolvieren einer Koch-Kellner-Doppellehre. Nach dem Präsenzdienst legte Jurak gleich die Konzessions- und Ausbilderprüfung ab, um danach für drei weitere Jahre als Küchenchef und Ausbildner in seinem Lehrbetrieb zu arbeiten. Danach ging es als Küchenchef ins Hotel Carinthia an den Wörthersee, in der Zeit absolvierte er auch gleichzeitig die Küchenmeisterprüfung. Später war er Geschäftsführer in einem der Kaltschmied-Hotelbetriebe in Seefeld in Tirol und des Restaurant Rainer in Feldkirchen in Kärnten.
„Mir liegt die Gastronomie, deshalb habe ich auch viel in meine Aus- und Weiterbildung investiert“, erzählt Jurak und fügt nicht ohne stolzen Unterton hinzu: „Ein Osttiroler Wirt hat unlängst zu mir gesagt, dass ich wohl der bestausgebildete Gastronom von Osttirol sei!“
Weg in die Selbständigkeit
In den späten 1990er-Jahren wollte Jurak in die Selbständigkeit. Er hat etliche Hotels, Restaurants und Kaffeehäuser in Österreich angeschaut. Aber keines der Objekte war reizvoll. Die meisten Objekte waren unattraktiv, teils abgewirtschaftet oder viel zu teuer und damit für einen potenziellen Jungunternehmer nicht finanzierbar. Genau zu diesem Zeitpunkt fiel ihm eine Announce von McDonald’s auf, in der neue Franchisepartner gesucht wurden. „Da habe ich mich spontan beworben und ich habe dabei gleich fünf Vorstellungsgespräche mit allen McDonald’s-Abteilungsleitern absolviert“, erinnert sich Jurak. Als dann alles klargemacht wurde, entschied er sich für den Standort Lienz. Dort startete Jurak seinen McDonald’s-Erfolgsweg. Obwohl – seinen ersten Store hat er in Leobersdorf bei Wien 1998 aufgemacht, weil sich die Eröffnung in Lienz um ein Jahr wegen Widmungsproblemen verzögerte. Als 1999 die Osttiroler dann ihren ersten „Macci“ stürmen konnten, verkaufte Jurak Leobersdorf.
Nach Lienz folgte 2010 der zweite Standort in Spittal an der Drau, der 2014 auf einen neuen umgesiedelt wurde. Dann kam 2022 Feldkirchen dazu und 2023 zwei weitere Betriebe in Villach.
Moderne Standorte
Seit dem Frühjahr dieses Jahres erstrahlt der McDonald’s in Lienz im neuen Licht, ist nun zweigeschossig und wohl einer der modernsten und schicksten Standorte der US-Restaurantkette in Österreich. Während der Bauzeit mussten die Osttiroler nur wenige Tage auf ihren „Macci“ verzichten. Jurak hatte auf dem Parkplatz-Areal neben der Bezirkshauptmannschaft einen Ausweichstandort in Containern errichtet. Der „McContainer“ war ein großer Erfolg aus zwei Gründen: Man konnte etwa 80 % des Umsatzes im Vergleich zum regulären Betrieb halten und zum anderen das Stammpersonal sichern.
Umtriebiger Franchisenehmer
Jurak ist mit seinem Weg als McDonald’s-Franchisenehmer mehr als zufrieden: „Ich habe mir das Konzept damals genau angeschaut und festgestellt, dass mir das liegt. Ich mag Struktur“, unterstreicht er. Er sei kein überdurchschnittlich kreativer Mensch, fügt er hinzu. Allerdings ist er ein umtriebiger Mensch: 2004 hat er auch noch die Ausbildung zum Berufs-Hubschrauberpiloten hingelegt und von 2006 bis 2010 ein berufsbegleitendes Wirtschafts- und Management-Studium absolviert.
Karl Jurak, der neben seinen McDonald’s-Restaurants auch noch eine Hubschrauberfirma, ein Musikmanagement und ein Sachverständigenbüro für Gastro betreibt, ist auch vielseitiger Funktionär. Er ist bei der Franchisenehmervertretung McDonald’s in Österreich tätig und darüber hinaus auch der österreichische Vertreter in Europa. „Es ist unheimlich spannend zu sehen, wie es in anderen Ländern funktioniert, und du bist ein Teil des Entscheidungsprozesses bei der Weiterentwicklung eines Weltkonzerns“, plaudert Jurak aus der Schule.
Aus einem ähnlichen Grund ist er auch Funktionär der Wirtschaftskammer Tirol in der Fachgruppe Gastronomie und kann dort sein vielschichtiges Wissen und sein Organisationstalent einbringen. Er sei jemand, der lieber mitgestalte, als von außen zu kritisieren. Deshalb ist er wohl auch Aufsichtsratsmitglied des Tourismusverbandes in Osttirol.
Danach gefragt, was sein Geheimnis des Erfolges bei einem doch recht starr vorgegebenen Franchisesystem wie McDonald´s ist, meint er: „Wir führen unsere McDonald´s-Standorte als Familienbetrieb wie klassiche Restaurants oder Cafés. Damit sich die Gäste wohlfühlen und wiederkommen, gelten die selben Regeln wie in allen guten Gastrobetrieben: Die Dienstleistung und die Freundlichkeit soll im Vordergrund stehen.“ Die Intergration des McCafé Konzeptes im Jahr 2008, sorgt zudem für gemütliches Ambiente und kommt der Philosophie des Vollblutgastronomen sehr entgegen.
Mit seiner klaren Haltung und unermüdlichen Engagement ist davon auszugehen, dass Karl Jurak auch in Zukunft seine Betriebe mit großer Leidenschaft führen und so Osttirol mit erfolgreichen Franchise-Konzepten weiter bereichern wird.
Die Fachgruppe Gastronomie
Mitglieder in Tirol: 5.627
Obfrau: Anna Kurz
Obfrau-Stellvertreter: Alois Rainer, Michael Grander
Ziele für die Funktionsperiode 2025 - 2030:
- Stärkung der gastronomischen Lehre
- Weitere Erleichterungen für den Arbeitsmarktzugang von Drittstaatenangehörigen
- Unterstützung bei Betriebsübernahme und Betriebsnachfolge