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M. Perschl
© M. Perschl

25 Jahre Salzburg City Guide

Uwe Brandl ist aus Salzburgs Eventszene nicht wegzudenken. Mit feinem Gespür für Timing und Atmosphäre trifft der smarte Eventfotograf stets den perfekten Moment. Im SW-Interview erzählt er, wie aus der Idee eines digitalen Eventkalenders sein „Salzburg Cityguide“ entstand.

Lesedauer: 1 Minute

Aktualisiert am 05.06.2025

Wie entstand Deine Party-Plattform?

Als Werbeagentur hatten wir die Idee eines digitalen Eventkalenders, in den sich Unternehmen selbst eintragen können. Um Aufmerksamkeit zu schaffen, begannen wir, Partys zu fotografieren – und die Fotos online zu stellen. 

Erinnerst Du Dich noch an deine erste Party?

Klar, das war im „Steinlechner“. Die Leute kannten mich – aber nicht als Fotografen. Ich hatte eine IXUS-Kompakt­kamera, ein Werbegeschenk zu einem Kopierer. Zwölf Fotos habe ich gemacht – sie gingen als erste Galerie in der „Partyzone“ online.

Wie wurde daraus ein Ge­­schäfts­­modell?

Die Lokale haben bei mir angefragt, ob ich die Events fotografisch begleite und dokumentiere. Ich war bald auf fast allen Events unterwegs. Lokale und später auch Unternehmen haben mich exklusiv gebucht – für Events, Firmenfeiern oder Cluberöffnungen. Zusätzlich buchten sie Bannerwerbung oder Foto-Druckservices, etwa für Give-aways oder Gäste­galerien. 

Was ist Dein Erfolgsgeheimnis?

Ich glaube, meine freundliche, respektvolle Art. Ich frage immer vorher: „Salzburg City Guide, darf ich ein Foto machen?“ – und bedanke mich. Und für mich sind alle gleich wichtig, ob prominent oder nicht. Diese Haltung kommt gut an.

Was hat sich in 25 Jahren verändert?

Neben der Technologie die Ausrichtung der Events, die jetzt auch Anfang der Woche stattfinden, sowie das Gästeverhalten. 

Inwiefern das Gästeverhalten?

Die Party People sind mehr mit ihren Handys beschäftigt, als dass sie es genießen, am Event teilzunehmen.

Hat Social Media Deine Arbeit verändert?

Nicht direkt – meine Auftraggeber wollen nach wie vor meine Art der Fotografie und die Plattform. Aber ich merke: Der Fokus liegt oft mehr auf der Selbstdarstellung als auf dem Genuss-Moment.

Was braucht ein guter Partyfotograf?

Ein gutes Gespür für Stimmung. Ich beobachte viel, warte auf den perfekten Moment – oder sorge selbst für gute Laune. Manchmal wechsle ich zwischen mehreren Events, um die besten Stimmungen einzufangen. Wenn’s nicht läuft, bin ich Entertainer hinter der Kamera.

Wie viele Fotos entstehen pro Event?

Etwa 800. Davon kommen rund 200 auf die Plattform. Ich wähle alles händisch aus und bearbeite die besten Motive in Photoshop – schräge Schnitte für mehr Dynamik inklusive. Ich bin ja gelernter Grafiker. (Lacht.)

Keine KI im Einsatz?

Nein – alles Handarbeit.

Wie sehen Deine Zukunftspläne aus?

Gesund bleiben – und die Plattform vielleicht irgendwann auf Austria Cityguide oder Europe Cityguide erweitern. 

Wie feierst Du Dein Jubiläum?

Indem ich alle bisherigen Galerien der letzten 25 Jahre online stelle – das wird ein Zeitdokument der Salzburger Partykultur. 

Salzburg-Cityguide