Zum Inhalt springen
Zement
© Leube

Baukrise ist für Leube noch nicht ausgestanden

 Die Leube-Gruppe wird heuer nur dank der Übernahme eines Mitbewerbers in Slowenien wachsen. Hauptgrund ist die nach wie vor niedrige Wohnbautätigkeit. Das Management geht aber von einer Erholung aus. 

Lesedauer: 2 Minuten

Aktualisiert am 10.09.2025

Für Leube-Chef Heimo Berger ist die aktuell gedämpfte Nachfrage keine Überraschung. "Das Geschäftsjahr 2025 läuft so, wie wir es erwartet haben“, meint Berger. Der Manager rechnet damit, dass der Vorjahresumsatz von knapp 200 Mill. € heuer leicht übertroffen wird. Das Wachstum sei aber anorganisch: "Wir haben vor einem Jahr die slowenische Marolt Beton übernommen, die einen Jahresumsatz von etwa 20 Mill. € beisteuert. Ohne diese Akquisition wären wir um etwa 10% unter dem Vorjahresniveau.“ 

Heimo Berger ist seit April 2022 Vorstand und Alleingeschäftsführer der Leube-Gruppe.
© Leube/Herman Seidl Heimo Berger ist seit April 2022 Vorstand und Alleingeschäftsführer der Leube-Gruppe.

Der Unternehmensgruppe macht vor allem der Rückgang der Wohnbautätigkeit im Inland zu schaffen. "2024 lag die Zahl der bewilligten Wohneinheiten um fast 50% unter dem langjährigen Durchschnitt. Das wirkt sich vor allem auf das Zement- und das Transportbetongeschäft aus“, erklärt Berger. "Dazu kommt noch, dass in Salzburg große Infrastrukturbauten wie das Kraftwerk Stegenwald fertiggestellt und keine neuen Projekte geplant sind.“ 

Im Geschäftsfeld Betonfertigteile sei die Auftragslage dagegen gut. "Bei diesen Produkten, die hauptsächlich an die ÖBB und an die ASFINAG gehen, erwarten wir in den nächsten Jahren eine stabile Entwicklung“, sagt der Leube-Chef. Ähnliches gelte für das Kalkwerk in Golling. "Dieser Bereich bereitet uns am wenigsten Sorgen. Wir liefern den Kalk vor allen Dingen an die Papierindustrie, das Geschäft läuft auch abgekoppelt von der Baubranche.“ 

Neuer Ofen bringt neue Chancen 

Am Standort Golling nimmt Leube ,wie berichtet, 35 Mill. € für einen neuen, energieeffizienten Kalkofen in die Hand, der nicht mehr mit Erdgas, sondern mit biogenen Brennstoffen wie etwa gemahlenen Holzpellets betrieben wird. "Durch diese Investition werden wir die CO2-Emissionen deutlich senken. Sie wird es uns auch ermöglichen, neue Märkte zu erschließen und speziell in Deutschland neue Kunden zu gewinnen.“ 

Am Standort Golling wird ein neuer, energieeffizienter Kalkofen errichtet. Leube nimmt dafür 35 Mill. € in die Hand, das ist die größte Einzelinvestition in der Geschichte des Unternehmens.
© Leube Am Standort Golling wird ein neuer, energieeffizienter Kalkofen errichtet. Leube nimmt dafür 35 Mill. € in die Hand, das ist die größte Einzelinvestition in der Geschichte des Unternehmens.

Mittelfristig rechnet Berger auch im Zementgeschäft wieder mit steigenden Umsätzen. "Das Auslaufen der KIM-Verordnung wirkt sich nicht sofort aus. In den nächsten eineinhalb bis zwei Jahren sollte der Wohnbau aber wieder das normale österreichische Niveau erreichen. Davon werden wir mit Sicherheit profitieren.“ 

Übernahmen gehen weiter 

Ein wesentlicher Teil des Wachstums wird aber auch in Zukunft auf das Konto von Firmenübernahmen gehen. Leube verhandelt aktuell mit einem in- und einem ausländischen Übernahmekandidaten. "Die Gespräche sind schon weit fortgeschritten. Eines dieser Erweiterungsprojekte wird mit Sicherheit noch heuer abgeschlossen“, berichtet Berger. 


Weitere interessante Artikel
  • Handschuhe
    Elephant Skin sorgt international für Furore
    Weiterlesen