120 Jahre: Mozartkino feiert stolzes Jubiläum
Im Dezember 1905 – also vor fast genau 120 Jahren – fand im Mozartkino in der Stadt Salzburg die erste belegte Filmvorführung statt. Es ist damit eines der ältesten Lichtspieltheater der Welt.
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Das Mozartkino war schon bald nach der Eröffnung weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt und wurde zum Treffpunkt für Filmschaffende und Cineasten. 1918 wurde es in den Betrieb des Altstadthotels Kasererbräu eingegliedert, das seit 1910 im Besitz von Familie Giebisch ist.
Nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs kam es Ende 1950 zur Wiedereröffnung. Damals bot das Kino Platz für 540 Besucher. Unter den Gästen waren auch Prominente wie Romy Schneider oder die damalige griechische Königin Friederike.
In den 1980er-Jahren wurden im Zuge eines Umbaus Reste eines römischen Tempels aus dem zweiten Jahrhundert freigelegt und in den „Römersaal“ integriert. Zu dieser Zeit war das Mozartkino eines der modernsten Kinocenter in der Landeshauptstadt.
2012 übernahm Alexander Krammer die Geschäftsführung des Kasererbräus sowie des Kinos, das 2013 vorübergehend geschlossen und im November 2014 mit digitaler Technik und zwei neuen Projektoren wiedereröffnet wurde. „Diese Modernisierung sicherte den Fortbestand des Kinos in der digitalen Ära“, betont Krammer. Seit 2015 fanden zahlreiche Filmpremieren statt, die bekannte Künstler wie Otto Schenk oder Josef Hader, hochrangige Politiker und Sportler wie den norwegischen Fußballstar Erling Haaland nach Salzburg lockten.
Das Mozartkino ist nicht nur das letzte privat geführte Kino in der Stadt, es ist laut Krammer auch ein Stück Kulturgeschichte: „Uns gibt es trotz vieler Hürden und Umbrüche, wie die Einführung der Videokassette und der DVD und die Umstellung vom 35-Millimeter-Film auf digitale Projektion, trotz Streaminganbietern oder Covid immer noch.“
Filmfestival zum Jubiläum
Das runde Jubiläum des Mozartkinos wird von 25. November bis 6. Dezember mit einer Filmreihe gefeiert. Auf dem Programm stehen zwölf Filme aus zwölf Jahrzehnten, darunter Klassiker wie „Der Pate“ oder „Casablanca“.