Das Netzwerk von Myflexbox umfasst bereits mehr als 500 Paketstationen in Österreich und knapp 150 in Deutschland. Bis Ende 2025 sollen es insgesamt 4.000 werden.
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Letzte Meile führt zum Erfolgsweg

Myflexbox ist in den vergangenen Jahren rasant gewachsen. Jetzt geht das Start-up daran, den deutschen Markt zu erobern.

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Aktualisiert am 06.03.2024

Myflexbox hat seit der Gründung 2018 einen beeindruckenden Erfolgslauf  hingelegt. "Wir konnten den Umsatz jedes Jahr verdoppeln oder sogar verdreifachen. Die Zahl der Mitarbeiter:innen ist seit Anfang 2023 von 25 auf fast 70 gestiegen“, berichtet Co-CEO Jonathan Grothaus, der das Corporate Start-up der Salzburg AG gemeinsam mit Lukas Wieser und Peter Klima gegründet hat. Maßgeblichen Anteil an der rasanten Entwicklung habe das Management der Salzburg AG: "Der Vorstand hat Weitblick bewiesen und uns immer unterstützt, obwohl unser Geschäft mit dem Kerngeschäft der Salzburg AG nichts zu tun hat.“

Myflexbox hat eine Software für sogenannte anbieterunabhängige Smart-Locker-Systeme entwickelt und arbeitet mit großen Paketdienstleistern wie DPD, FedEx, UPS oder GLS zusammen – aber auch mit kleineren Logistikern sowie Online-Händlern wie dem tschechischen E-Commerce-Riesen Alza. Deren Kunden können bei aktuell 500 Paketstationen in Österreich und an knapp 150 Standorten in Deutschland rund um die Uhr Pakete kontaktlos abholen, aufgeben oder zurückschicken. Standortpartner sind Handelsunternehmen wie Billa oder Libro, Wohnbaugesellschaften und Tankstellen. "Das Wachstum beim Paketaufkommen führt dazu, dass die Straßen in den städtischen Ballungsräumen noch voller werden. Das stellt die Paketdienstleister vor große Herausforderungen. Wenn es so weitergeht, wird die letzte Meile, also die Zustellung bis vor die Haustüre, bald nicht mehr funktionieren“, erklärt Grothaus.

Das Gründertrio von Myflexbox: Lukas Wieser, Jonathan Grothaus und Peter Klima.
© Foto Flausen Das Gründertrio von Myflexbox (v. l.): Lukas Wieser, Jonathan Grothaus und Peter Klima.

Der Umweltaspekt sei den Gründern des Start-ups ein großes Anliegen. „Mit unseren Paketstationen, die sich an stark frequentierten Orten wie Wohnanlagen oder zentralen Plätzen befinden, wollen wir Zustell- und Abholfahrten deutlich verringern. Pro Standort und Jahr können bis zu 2,2 Tonnen CO2 eingespart werden.“

Die Zahl der Paketstationen soll in den nächsten Jahren sprunghaft ansteigen. "Wir gehen davon aus, dass wir bis Ende des Jahres in Österreich und Deutschland jeweils über 500 Standorte haben werden“, kündigt Grothaus an. "Mittelfristig gehen wir in Österreich von bis zu 1.000 Standorten aus. In Deutschland haben wir vor, so schnell wie möglich auf 4.000 Stationen zu kommen und dann in Richtung 10.000 zu gehen.“

Größtes Investment in ein Salzburger Start-up

Das Potenzial der Smart Locker aus Salzburg ist auch internationalen Branchenkennern nicht verborgen geblieben. Anfang 2023 investierte Star Capital 75 Mill. € in Myflexbox. Die englische Beteiligungsgesellschaft ist seither mit 50,6% der Anteile Mehrheitseigentümer, die restlichen 49,4% hält die Salzburg AG. "Mit diesem größten Investment, das es jemals für ein Salzburger Start-up gegeben hat, können wir die Expansion in Deutschland vorantreiben“, sagt Grothaus.

Er geht davon aus, dass das Umsatzwachstum der vergangenen Jahre weitergehen wird: "Wir waren 2023 im einstelligen Millionenbereich und haben uns für heuer neuerlich eine Verdoppelung vorgenommen. Unser Fernziel ist ein hoher zweistelliger oder sogar ein dreistelliger Millionenumsatz in fünf bis zehn Jahren.“


Diesen Artikel können Sie auch in der Salzburger Wirtschaft Ausgabe 4 nachlesen.