Handel startet gut in die stärkste Zeit des Jahres
Der erste Einkaufssamstag im Advent bescherte den stationären Einzelhändlern gute Geschäfte. Für die nächsten Wochen ist ebenfalls Optimismus angesagt: Laut einer Umfrage werden die Salzburger mehr Geld für Weihnachtsgeschenke ausgeben als im Vorjahr.
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Tina Hirschegger kann über die vergangenen Tage "nur Positives“ berichten. "Das Weihnachtsgeschäft ist sehr gut angelaufen. Bis jetzt ist es etwa gleich stark wie im Vorjahr“, freut sich die Inhaberin der Damenmodeboutique Via Venty in der Stadt Salzburg. Die Stimmung sei gut, entsprechend hoch seien die Umsätze bereits am ersten langen Einkaufssamstag im Advent gewesen, erklärt Hirschegger: "Es waren viele Stammkundinnen da, aber auch Touristen, die das eine oder andere Kleidungsstück gekauft haben.“
Derzeit gehen vor allem Strickwaren wie etwa edle Pullover aus Mohair oder Kaschmir über den Ladentisch. Hirschegger blickt den letzten Wochen vor dem Weihnachtsfest zuversichtlich entgegen. "Wenn das Weihnachtsgeschäft am Ende wieder so gut ausfällt wie im Vorjahr, bin ich mehr als zufrieden.“
Sportfachhändler Christoph Bründl registriert in seinen Geschäften "eine unheimlich große und überraschende Konsumlaune“. Die Rahmenbedingungen seien so gut wie zuletzt vor 14 Jahren. "Wir haben seit Wochen viel Schnee und tiefe Temperaturen und sind schon Mitte Oktober perfekt in die Wintersaison gestartet“, sagt der Chef von Bründl Sports.
Die Umsätze seien deutlich höher als im Vorjahr. "Wir erzielen derzeit Rekordwerte. Die Menschen sind bereit, für Bewegung, Gesundheit und Vitalität Geld auszugeben“, führt Bründl aus. Die Nachfrage sei nicht nur bei Alpinskiern und Skischuhen hoch. "Langlauf- und überraschenderweise auch Skitourenausrüstungen verkaufen sich ebenfalls sehr gut. Die Kunden sparen nicht, Top-Qualität liegt im Trend“, so Bründl.
Kunden kaufen bewusster ein
Zufrieden ist auch Daniel Oppeneiger. "Aktuell liegt der Umsatz im Weihnachtsgeschäft etwa auf dem Niveau des Vorjahres“, sagt der Spielwarenhändler aus Radstadt. Eine gewisse Kaufzurückhaltung lasse sich aber nicht leugnen. "Wir merken, dass die Kunden aufgrund der Inflation bewusster einkaufen.“ Für ihn habe das Weihnachtsgeschäft in den vergangenen Jahren an Bedeutung verloren, so der Fachhändler.
Oppeneiger ist für die kommenden Wochen dennoch positiv gestimmt. "Wir rechnen damit, dass wir das Weihnachtsgeschäft mit einer Steigerung im Vergleich zum Vorjahr abschließen werden.“ Ein wichtiger Impuls sei das Pongau DKT, das von Spielwaren Oppeneiger herausgegeben wurde und sowohl die Kundenfrequenz als auch den Umsatz in die Höhe treibe. "Wir haben innerhalb von nur drei Wochen 2.000 Spiele verkauft. Von der zweiten Auflage – das sind noch einmal 1.000 Stück – wurde bereits weit mehr als die Hälfte reserviert“, sagt Oppeneiger.
Laut einer Online-Befragung der KMU Forschung Austria planen die Salzburgerinnen und Salzburger im Schnitt 350 € für Weihnachtsgeschenke ein, das sind um 20 € oder 8% mehr als im Vorjahr. "Das Weihnachtsbudget der Salzburger ist damit zum zweiten Mal in Folge gestiegen“, erklärt Handelsforscher Wolfgang Ziniel (KMU Forschung Austria).
Ausgaben der Salzburger steigen
Das Weihnachtsgeschäft liefere für viele Handelsbetriebe einen entscheidenden Beitrag zum Jahresergebnis. "Die Gesamtausgaben der Salzburger werden gegenüber 2024 voraussichtlich um 11% auf 160 Mill. € steigen. Das Weihnachtsgeschäft bleibt also auch in unsicheren Zeiten ein stabiler Faktor“, betont auch Alexander Schwarzbeck, Obmann der Sparte Handel in der WKS.
Das Weihnachtsgeschäft ist auch in unsicheren Zeiten ein stabiler Faktor.

Alexander Schwarzbeck, Obmann Sparte Handel
Im Schnitt wollen die Salzburger acht Geschenke besorgen. Insgesamt dürften also etwa 3,6 Millionen Packerln unter den Christbäumen liegen. 42% beabsichtigen, ihren Liebsten diesmal Kleidung bzw. Textilien zu schenken. Dahinter folgen in der Rangliste der geplanten Weihnachtsgeschenke Spielwaren (39%), Gutscheine (36%), Kosmetika (35%), Bücher (32%), Bargeld (26%) und Schmuck (25%).
Laut der Umfrage haben sich 41% der Salzburger vorgenommen, die Geschenke verstärkt bei stationären Händlern vor Ort zu kaufen. 59% der Konsumenten geben an, ihre Geschenke zumindest zum Teil bei in- und ausländischen Online-Händlern bestellen zu wollen. "Weihnachten ist aber in erster Linie ein Fest für den stationären Handel“, unterstreicht Spartenobmann Schwarzbeck.